Direkt zum Inhalt

Jahreskonzert 2010

Zwischen TV-Kult und Flower-Power

Mit seinem Jahreskonzert am Samstag in der Aula des Letmather Gymnasiums hat die Concertband des Musikvereins der Kolpingfamilie Letmathe unter der Leitung von Daniel Asmuth einmal mehr bewiesen, zu welchem Klangkörper der Extraklasse es sich entwickelt hat.

Rund 500 Zuhörer ließen sich vom Orchester mit auf eine musikalische Reise nehmen, die diesmal unter dem Motto „Gipfelstürmer: (K)eine Blasmusik!“ stand. Die Auftritte der Concertband sind nicht nur ein Hörgenuss, sondern auch geprägt von großem Unterhaltungswert, denn das Orchester hat immer die ein oder andere Überraschung im Gepäck. Gleich zu Beginn erschienen die Orchestermitglieder ohne ihre traditionellen blauen Jacken und ohne Dirigent auf der Bühne. Während sie das Stück „Alpenklang“ von Hans Koller spielten, verteilte Daniel Asmuth erst einmal Laugenbrezeln im Publikum und erntete damit den ersten Applaus. Der Ausflug in die Bergwelt sollte nicht der einzige bleiben.

Ein herzliches Willkommen galt dem stellvertretenden Bürgermeister Michael Scheffler, der sich im Gespräch mit der Heimatzeitung beeindruckt von der musikalischen Qualität der Concertband zeigte.

Lichtbilder im Hintergrund des Orchesters verstärkten die einzelnen Stücke, bezogen sie sich doch auf den Inhalt der Melodien. Luftaufnahmen des Himalaya und ein imposanter Anblick des Mount Everest begleiteten das gleichnamige Werk von Kees Vlak und beim Stück „Fusion Factory“ brillierte Regina Dorn am Kontrafagott.

Dass in der Concertband längst generationsübergreifend musiziert wird, verdeutlichte das Stück „Laurena“ von Johan Nijs. Ursprünglich hat es Nijs zur Geburt seiner Tochter komponiert. Die Familienbande im Orchester sind so geknüpft: Seit Jahrzehnten ist die Familie von Alfons Kersten, dem Vorsitzenden der Letmather Kolpingfamilie eng mit dem Orchester verbunden. Alfons Kersten, Tochter Carmen Jokisch, ihr Bruder Robert und ihre Tochter Pia spielen in der Concertband. Für sie alle ist die Musik ein unverzichtbarer Teil ihres Lebens.

Zum Stück „Concerto d'Amore“ (Jacob de Haan) wurde auf der Leinwand gezeigt, dass die Concertband auch schon fünf Ehen „gestiftet“ hat“. Nach der Pause bereicherte das Jugendorchester unter der Leitung von Ramona Neuhaus den Abend mit zwei Stücken: „Somewhere out there“ (Sweeny) und „Viva la vida“ von „Cold Play“ in einem Arrangement von Tim Waters.

In der „Forrest Gump Suite“ (Silvestri, arr. Custer) stellte in einem Solo Stefan Daute sein Können an der Trompete unter Beweis. Mit einem Torwand-Schießen leitete das Orchester zum „TV-Kultabend“ (Manfred Schneider) über. Es erklangen die Titelmelodien der „Lindenstraße“, von „Wetten, dass...?“, der „Schwarzwaldklinik“, von „Herzblatt“, vom „Sportstudio“ und viele mehr.

Den Schlusspunkt setzte die Concertband mit Melodien aus dem Musical „Hair“ (MacDermot, arr. Schneider), bei dem Henning Brandt und Thomas Hermanns besonders viel Beifall für ihre Trompeten-Soli erhielten. Bei der Zugabe „Drum-Faszination“ hatte die Percussion- und Schlagzeugsektion ihren großen Auftritt und letztlich versammelten sich Jugendorchester und Concertband gemeinsam auf der Bühne, um sich mit dem Abba-Klassiker „Thank you for the music“ zu verabschieden.

IKZ, Hartmut Becker