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Ein Konzertereignis der Extraklasse

Die Concertband des Musikvereins der Kolpingsfamilie begeisterte am Samstag bei ihrem Jahreskonzert mit dem Thema „Machtspiele“ in der Aula des Gymnasium Letmathe.

Unter dem Motto „Machtspiele“ stand das diesjährige Jahreskonzert der Concertband des Musikvereins der Kolpingsfamilie Letmathe, das am Samstag in der Aula des Gymnasiums Letmathe stattfand. Bis auf den letzten Platz waren die Zuschauerränge belegt. Die Besucher erlebten ein wirklich fulminantes Konzertereignis der Extraklasse, das aus Filmmusik, sinfonischer Blasmusik, Jazz und Pop bestand.

Schlägt man das Wort Macht im Wörterbuch nach, findet man als eine Bedeutung „die Möglichkeit oder Fähigkeit, dass jemand etwas bewirken oder beeinflussen kann“. Fähigkeit, Vermögen, Autorität, Gewalt und Herrschaft sind Synonyme die folgen. Macht, mächtig sein, gute Mächte, die Macht haben etwas zu tun, an der Macht sein, um Macht ringen, das Spiel um Macht, das Spiel der Mächtigen, es findet statt in der Schule, im Beruf, in der Freizeit, in der Politik, ja selbst zu Hause berührt und beeinflusst sie unser Leben. Doch dieser Abend zeigte, dass es nicht nur einen Gewinner gibt. Denn die Musik besitzt die Macht, Menschen immer wieder zusammen zu bringen, zu verbinden und Freude in die Welt zu bringen.

    Foto: Michael May

Das Konzert verdeutlichte eindrucksvoll, warum die Concertband schon lange als musikalisches Aushängeschild Letmathes gilt. Und auch bei dem Auftritt am Samstag waren auf der Bühne wieder alle Generationen an dem Klangkörper beteiligt. Seit 2007 wird diese Band von Daniel Asmuth geleitet, der auch an diesem Abend das Dirigat übernahm.

Stand die erste Hälfte mit ihrem kraftvollen Klang noch ganz unter dem Oberzeichen der „Macht“, wurde die Musik nach der Pause spielerischer und leichter. Doch gleich zu Beginn setzte Richard Strauß’ „Zarathustra 2000“ einen Glanzpunkt, dem das weniger bekannte „Goddes Of Fire“ aus der Feder von Steven Reineke in nichts nachstand. Hilfreich für die weniger mit der Musikliteratur vertrauten Zuhörer waren die kurzen Einführungen, die wechselnde Mitglieder der Concertband vortrugen, so etwa zu dem Titel „Game of Thrones“, bei dem man versucht ist, an die Fantasyserie von George R. Martin zu denken. Dabei lautet der Titel der Serie „Ein Lied von Eis und Feuer“, das von der Kraft der Macht und den Menschen, die sie bewegt, erzählt. Und das „Zacatecas“ die heimliche Nationalhymne Mexikos ist, wird wohl kaum einer der Zuhörer gewusst haben. Hier heißt es in einer Textzeile „Seid bereit, das Horn erklingt, es ruft zum nächsten Kampf“.

Nach der Pause wurde der Konzertreigen mit dem Jugendorchester unter der Leitung von Ramona Neuhaus eröffnet. Und die weniger erfahrenen Mitglieder bewiesen mit dem Medley „Great Movie Adventures“ und dem Bond-Klassiker „Skyfall“ ihr großes Können. Darauf folgte von der Concertband ein Reigen Guter-Laune-Musik mit dem Disney-Lied „Aristocats“, der sinfonischen Verbeugung vor dem „King of Pop“ bei „A Tribute To Michael Jackson“ und dem Klassiker „Sunset Boulevard“.

Natürlich gab es am Ende lang anhaltenden Applaus und die erhörte Förderung nach einer Zugabe. Doch das Publikum war nach „Always Look On The Bright Side Of Life“ noch nicht zufrieden, und sein Ruf wurde erhört.

Ulrich Steden-Westfälische Rundschau