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Honselmann traf TUBAnd

Gedichte und Musik: Wiederholung erwünscht

Blasmusik und Gedichtrezitationen – eine musikalisch-literarische Begegnung der besonderen Art erlebten die Besucher des gelungenen Kleinkunstabends „TUBAnd trifft Honselmann“ am Freitag in der Gaststätte Pollmeier.

Das Publikum sparte nicht mit Applaus und zustimmenden Zwischenrufen und forderte der Bläserformation der Letmather Kolpingsfamilie und dem Rezitator Helmut Rauer mehrere Zugaben ab. „Das schreit nach einer Wiederholung“, waren sich begeisterte Zuhörer am Ende des kurzweiligen Abends einig.

Schmissige und schwungvolle Polka- und Musical-Melodien, melancholische Klezmer-Musik, südamerikanische Sambas und fetzige und erotisierende Swingklassiker bot die TUBAnd vom Musikverein der Letmather Kolpingsfamilie auf Klarinette, Trompete und Horn. Das Septett um Klaus Bergmann erwies sich als enorm vielseitig in den musikalischen Genres und animierte die Zuhörer immer wieder zum Mitmachen, sei es durch Mitschnippen, Mitsingen und Mitschunkeln. Bei den Volksliedern „Heidi“ und „Auf der Vogelwiese“ erreichte die Stimmung den Siedepunkt, die Zuhörer sprangen auf und warfen die Arme in die Luft und sangen begeistert mit.

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Leisere Töne schlug IKZ-Redakteur Helmut Rauer an, der Satirisches und Nachdenkliches von „Honselmann“ vortrug. Diese Texte sind eine Liebeserklärung „Honselmanns“ an seine Heimat. Dazu gehört auch, dass er negative Dinge und Fehlentwicklungen aufs Korn nimmt und sie augenzwinkernd reflektiert.

Wer sich hinter dieser Kunstfigur verbirgt, die regelmäßig in der Heimatzeitung veröffentlicht, das wollte Helmut Rauer nicht verraten. Er ließ offen, ob es sich dabei um einen weiblichen oder männlichen Dichter handelt. Er rezitierte die jeweils vierstrophigen Vierzeiler-Reime im Wechsel mit der „TUBAnd“ und spannte den thematischen Bogen von „Letmathe als Einkaufsstadt“ zu den „Helden der Kommunalpolitik an Lenne und Baarbach“ und den schönen Dörfern der Umgebung. Das Publikum quietschte vor Vergnügen bei seinem Grürmannsheide-Gedicht oder der Letmather Variante der Gesundheitsreform. Dann nahm er die Zuhörer mit „von der Lenne bis zum Bier“. Ernster wurde er bei den Themen Klimawandel und Zukunftsaussichten.

Die Musiker nahmen sich gegenseitig mit der „Scherzpolka“ auf die Schippe: „Schief spielen will gelernt sein und schief singen auch.“ Und sie schlugen den Rezitator mit seinem musikalisch leicht verunglückten „Lennelied“ für „Deutschland sucht den Superstar“ vor.

derWesten.de  Cornelia Merkel