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Es-Klarinette

Die Es-Klarinette ist die Klarinette mit der höchsten gebräuchlichen Stimmung und daher, mit 49 cm, auch die kürzeste übliche Klarinette. Der notierte Tonumfang entspricht dem der übrigen Klarinetten, ihr Klang ist eine Quarte höher als derjenige der B-Klarinette.

Ursprünglich gab es eine ganze Reihe hoher Klarinettenstimmungen: Die Sopranino- oder Piccolo-Klarinette in As ist aber nur mehr selten anzutreffen, auch in der Militärmusik, aus der sie stammt, die Hoch-G-Klarinette gibt es fast ausschließlich in der Wiener Schrammelmusik und die hohen Klarinetten in F und E werden nicht mehr gebaut.

Ähnlich wie bei der Paarung von B- und A-Klarinette gibt es zur Es-Klarinette eine Klarinette in D als Variantinstrument zur Vermeidung von Tonarten mit vielen Vorzeichen, die im Sinfonieorchester aber kaum mehr üblich ist. Eine für die D-Klarinette geschriebene Stimme wird meist für die Es-Klarinette transponiert. Wenn von der „kleinen Klarinette“ die Rede ist, können aber beide Stimmungen gemeint sein.

Der durchdringende Ton der Es-Klarinette in den höheren Registern dient im Sinfonieorchester zur Unterstützung des Piccolos sowie der hohen Flötentöne und macht die Tutti-Orchesterklänge dadurch brillanter. Gute Spieler können das Schrille und Harte ihres Klangs abmildern, sodass ein homogen klingender Akkordsatz zusammen mit den andern Klarinetten möglich ist. Als solistisches Instrument eignet sie sich besonders für parodistische, burleske Effekte.

Die berühmteste Solostelle, das Leitmotiv aus Till Eulenspiegels lustige Streiche (1895) von Richard Strauss, ist allerdings nicht für die Es-Klarinette, sondern für die D-Klarinette geschrieben, und der Komponist bedauert ausdrücklich den Ersatz durch die Es-Klarinette „trotzdem ihr inzwischen in Liszts Mazeppa und Wagners Walkürenritt eine wichtige Rolle anvertraut worden ist“.[1]

Die Es-Klarinette gilt als schwer zu spielen, besonders die  ist problematisch. Im Orchester werden Spezialisten für sie eingesetzt. (Quelle: Wikipedia.org)