Direkt zum Inhalt

In der Aula gab's kein Halten mehr!

Fantasie, Witz und Können beim Konzert des Musikvereins der Kolpingsfamilie

Sie sind schon eine eingeschworene Gemeinde, der Musikverein der Kolpingsfamilie Letmathe, seine Freunde und Anhänger. Anders ist die Tatsache kaum erklärbar, dass das Publikum nahezu drei Stunden – allerdings mit ausgiebiger Pause – durchhielt und am Ende immer noch begeistert applaudierte.

Die katholische Kirchengemeinde kann wahrlich stolz auf so eine lebendige Gemeinschaft sein, in der ein harmonisches Miteinander der Generationen gelebt wird und der Anteil der Kinder und Jugendlichen hierbei sensationell hoch ist. Einem ebenso rührigen wie engagierten Leitungsteam rund um den Dirigenten Daniel Asmuth sorgt für diese ansteckend positive Atmosphäre, die bei den Proben, den gemeinsamen Fahrten und somit auch beim Konzert vorherrscht.

„Letmathe, Tor zum Sauerland“

Das diesjährige Jahreskonzert stand unter dem Motto „Letmathe, Tor zum Sauerland“, und mit viel Fantasie, Witz und begeisternden Musikbeiträgen wurde der Heimatstadt eine Liebeserklärung gemacht, die nichts mit Kirchturmdenken und heimattümelndem Provinzialismus gemein hatte. Alle Musiktitel erhielten eine kleine Geschichte oder Anekdote rund um Letmathe und wurden von ständig wechselnden Orchestermitgliedern mit Pfiff und Esprit vorgetragen. Im Hintergrund waren auf einer großen Leinwand passende Bilder zu sehen, so dass das Konzert bisweilen einer Multimediashow glich.

Die „Musikkids“ unter der Leitung von Verena Henkel eröffneten das Konzert mit zwei fröhlichen Titeln, bevor die „Concertband“ mit einem Hit der Gruppe „Zoff“ in der Bearbeitung der Gebrüder Asmuth si richtig in das Thema „Letmathe“ einstieg. Es folgten Titel wie „Latin Wood“, „Chicago“ oder „Choral Music“, in dem sogar der Gemeindechoral „Sollt ich meinem Gott nicht singen“ verarbeitet wurde. Der homogene Klang, die Präzision bei den Einsätzen und die ungemeine Spielfreude der „Concertband“ zeugten hierbei von der sorgfältigen musikalischen Vorarbeit, die Dirigent Daniel Asmuth und sein Team geleistet hatten.  Foto: Michael May

Das Jugendorchester unter Ramona Neuhaus begeisterte nach der Pause mit Filmmusik aus „Harry Potter“ und „Les Miserables“, bevor die „Concertband“ wieder mit Musical-Medleys in die Vollen ging. Originell dabei, wie zur Musik von „Hair“ eine Letmather Friseurin ihrer Mutter die Haare machte.

Als dann zum Finale mit dem „Heimatdorfmarsch“ alle Zuhörer auch begeistert mitklatschten, setzte Daniel Asmuth mit den „Zoff“-Evergreens „Sauerland“ und „Letmathe“ noch einen drauf, und es gab in der überfüllten Aula des Gymnasiums kein Halten mehr.

Sicherlich hätte „Zoff“-Gründer Rainer Hänsch sich nie träumen lassen, dass seine Songs einmal zur heimlichen Hymne des Musikvereins der Kolpingsfamilie Letmathe werden würden.

Westfälische Rundschau, Christian Otterstein